Mit Druck durch die Membran

Da aber Erdöl immer noch relativ billig ist, bleibt der Anreiz gering, in solche Technologien zu investieren – zumindest in Ländern mit reichem Ölvorkommen. Ganz anders allerdings ist die Situation in Ländern, die weder große eigene Öl- oder Gasquellen noch ausreichend Trinkwasser haben. Dort setzt man – wie etwa in Israel – häufig auf die zweite wichtige Technologie zum Entsalzen von Wasser: die sogenannte Umkehr-Osmose. Dabei wird Meer- oder Brackwasser durch eine extrem feine Kunststoffmembran gedrückt, die nur das Wasser, nicht aber die darin gelösten Verunreinigungen und Salze durchlässt.

Solche Membranen werden zu Röhren gewickelt, die ihrerseits in einem Kunststoffrohr stecken. Das Brack- oder Salzwasser in der inneren Membranröhre wird mit einem Druck von 15 bar durch die Membran gedrückt. Ein ähnlicher Druck lastet auf dem Grund eines 150 Meter tiefen Gewässers. Um diesen Druck zu erzeugen, benötigt auch die Umkehr-Osmose viel Energie. Zwischen der Membran und dem äußeren Kunststoffrohr sammelt sich dann aber sehr sauberes Wasser, das immer noch erheblich unter Druck steht, der durchaus noch zehn bar betragen kann. Diesen Restdruck verwenden die Ingenieure heutzutage wieder und senken so den Energieverbrauch deutlich.

Energieverbrauch senken

„Zwischen dreieinhalb und sechs Kilowattstunden Energie verbraucht eine solche Umkehrosmose, um tausend Liter Meerwasser zu entsalzen“, erklärt KfW-Spezialist Gunter Walter. Rechnet man mit einem für deutsche Stromkunden typischen Preis von 35 Cent pro Kilowattstunde, würde allein der Entsalzungsanteil des Jahresverbrauchs eines Vier-Personen-Haushaltes in Israel mehr als 500 Euro kosten.

Kein Wunder, wenn die KfW bei ihren Projekten zur Entsalzung von Meer- und Brackwasser das Wiederverwenden des Restdruckes weiter optimieren und so Kosten und Energieverbrauch senken will: „Wir finanzieren…

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